Hier sind wir also wieder. 21 Jahre und 7 Monate nach dem letzten gedruckten board generation ist das Magazin als Online-Medium wieder auferstanden.
Einige mögen sich fragen: Wieso ist bg wieder zurück? Die Frage kann ich mit einem Auszug aus meinem letzten Editorial von 1997 eins-zu-eins beantworten:
- Aus Spass, für den Sport und für Euch
- Eine Verpflichtung dem Sport gegenüber, der mich (und nun auch meine Kinder) prägt
- Weil ich es kann und will…
In den letzten Monaten gab es aber drei einschneidende Ereignisse, die mich dazu bewegten, mit board generation wieder anzufangen. Als erstes traf ich Darren „Swifty“ Swift im Kaunertal. Er ist der erste doppelt über dem Beim amputierte Snowboarder und zeigte mir wieder, dass Boarden mehr als ein Sport ist: Eine Lebenseinstellung. Das Interview mit Swifty ist auf der Webseite: „Mit beiden Beinen im Leben„. Als zweites Ereignis las ich ein Interview mit Donna Carpenter (Burton) in einer Schweizer Tageszeitung, wo über den Rückgang der Anzahl Snowboarder gesprochen wird. Was mir ja auch jedes Mal ersichtlich wird, wenn ich auf die Piste gehe oder von meinen Kiddies höre, wer in der Klasse Snowboardet oder Ski fährt. Und als drittes Ereignis, die Einstellung des TWS (Transworld Snowboarding) aus kommerziellen Gründen (für die Investoren zu wenig Gewinn!), was ich für unmöglich hielt. Auch viele andere Magazine sind in den letzten Jahren eingestellt worden. Und so befindet sich Snowboarden in einem Teufelskreis. Ein Teufelskreis, den die Industrie und auch die FIS, aus wirtschaftlichen Gründen erzeugt haben. Zu diesem Thema werde ich mich in den nächsten Wochen noch ausführlich melden. Und ich behaupte mal, dass die wirtschaftlich potenteste Zielgruppe, nämlich die Boarder über 40, keine angemessene Plattform mehr haben, ausser sie gehen alle Splittboarden, dort gibt es noch ein paar ausgezeichnete deutschsprachige Online-Medien.
Also genau der richtige Zeitpunkt ein unabhängiges Medium zu lancieren, welche hoffentlich den Leuten die Freude am Snowboarden zeigen kann und es nicht nur darum geht höher, schneller und weiter zu sein. Der Grundstein ist nun gesetzt, alles weitere wird sich nun zeigen.
Es ist interessant, dass bg auch nach all den Jahren bei den Leuten ein Begriff ist. So habe ich mich an verschiedensten Orten akkreditieren wollen und wurde sofort wiedererkannt. Nach all den Jahren gibt es noch viele, die mich und bg noch kennen. So war ich bereits die letzten Monate in den Alpen unterwegs, um Anlässe zu besuchen oder coole Leute zu treffen.
Aktuell startet bg mit viel Herzblut für unseren Lifestyle und ohne irgendwelche Sponsoren/Werbeeinnahmen, jedoch habe ich bereits Kontakt mit freien Mitarbeitern die mir spannende Geschichten versprochen haben. Auch ist die Planung für die kommende Saison bereits auf Hochtouren am Laufen. Einige interessante Projekte stehen an und noch wildere Ideen habe ich im Kopf.
Fokussiert wird bg auf die Zielgruppen Longboarder, ausgewählte Anlässe, Familien, 30+ Rider, coole Persönlichkeiten, Old School und Paralympics. Mir ist es egal, ob jemand eine Platten- oder Softbindung fährt, jedoch wird dies keine Plattform für die FIS oder die Olympischen Spiele sein. Da bleibe ich auch nach über 20 Jahren meinen Prinzipien treu.
Auch in einer anderen Sache bleibe ich im letzten Jahrtausend stehen: Die Geschichten sind geschrieben und haben Fotos. Da heutzutage jeder eine GoPro auf dem Helm hat oder ein Mobiltelefon zum Filmen verwendet, hat das Medium Video für mich nicht den gleichen qualitativen Stellenwert wie Fotos, die auf den richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Einstellungen geschossen werden müssen. Halt richtig Old School.
So wünsche ich viel Spass beim Lesen und ja, falls auch Du beitragen möchtest. Ich suche immer freie Mitarbeiter mit spannenden Geschichten, die zur Unterstützung unseres Lifestyles beitragen wollen.
Maske oder Meter
Chefredakteur und Snowboarder seit 1985.