BIG AIR CHUR feiert eine gelungene Premiere. Alles passt. Alle spielen mit. Einsatz und Ausdauer werden belohnt. Für die Organisatoren, die Verbände, die Partner und vor allem für die Hauptakteure, die Freestyle- und Musik-Pros. Endlich wieder live den Fans zeigen, was sie draufhaben, 160 Rider, neun Bands. Hier ein kurzer Rückblick, der ansatzweise widerspiegelt, wie die erste Ausgabe dieses Incity-Events war, der Auftakt der Freeskier und Snowboarder in den FIS Freestyle Weltcup 2021/2022. Im Bild auch im Event-Wrap-Up-Edit zu sehen und zu teilen.
3G war die Devise, rote Bubble für die Rider, Sicherheit an oberster Stufe. Nummer sicher auch bei der Infrastruktur: Max Kaiser konstruiert mit seinem Team eine 1a Rampe für die Obere Au, das Sportareal am Rande von Chur. Direkt einsehbar von der Autobahn prangt das 300 Tonnen Stahlmonster mit den Massen 140 Metern Länge und 42,5 Metern Höhe in den Himmel. Dahinter kitschig orange vorm abschliessenden Nachtfinale die Bündner Bergketten. Unten die Menge. 13.000 am Freitag, 17.000 Menschen am Samstag. Ausverkauft. Scheinwerfer an und los. Was für ein Saisonstart!
Kurz zum Modus: Wind verzögert die Freeski-Quali in den frühen Abend. Das Finale der Top 8/10 hat dann zwei Runs, der bessere zählt. Im Snowboard-Finale, ebenfalls mit den besten acht Frauen und zehn Männern aus der Vorrunde, gibt es drei Runs. Zwei unterschiedlich gedrehte Tricks kommen in die Wertung.
Die Top-Ladies punkten mit Erfahrung, Konzentration und sicheren High-Level-Tricks: Somit auf der Eins die Freeski Weltcup Gesamtsiegerin Tess Ledeux und Snowboard X-Games Champion Kokomo Murase. Auf Platz zwei landen zwei 30-jährige Olympiasiegerinnen – Freeski As Sarah Höfflin und Snowboard Star Anna Gasser. Damit rechnen Insider, aber abliefern müssen auch die auf dem Papier Besten erstmal. Neues Gelände, neue Saison, Olympia im Blick.
Bei den Männern das Gegenteil: Das oberste Podest erobern zwei, die noch nie vorher einen Weltcup Sieg oder einen Contest auf diesem Level für sich hatten entscheiden können. Der eine, weil erst 16 Jahre, der andere, weil immer jemand vor ihn sprang: Matej Svancer und Jonas Bösiger sind die ersten Titelhelden vom BIG AIR CHUR.
Jungspund Matej Svancer zeigt absolute Nervenstärke: Er braucht 99 Punkte, er bekommt sie und sichert sich mit dem letzten Sprung der Nacht, einem Nosebutter double 1800 safety, den Sieg. Respekt.
Jonas Bösiger reisst nach Sprung 2 die Arme hoch. Er weiss, dass er zwei Granaten hingesetzt hat und jetzt führt. Team-Mates und Konkurrenz stürzen sich auf ihn vor Freude über die geniale Performance. Für den entscheidenden 3. Run lassen sich alle anstecken. Ein wahrer Hype! Mark McMorris knallt einen Backside Triple Cork über den Kicker. Sven Thorgren dreht auf, das bringt ihn von Platz 5 aufs Podium. Brock Crouch wirft sich ohne Vorwarnung in die Menge. Rene Rinnekangas (2.) trickst nach der Landung weiter, „Handplant“ als Draufgabe. Dann steht nur noch Bösiger oben. Den Sieg in der Tasche darf er vor heimischem Publikum einen Style Trick zum Abschluss zeigen, das ist die Krönung.
Ins sportliche Feuerwerk mischt sich Live-Musik: deutschsprachiger Rap von Breitbild, Lo & Leduc, Nura und Danitsa sorgt schon nachmittags für super Stimmung, abends heizen die Main-Acts Apache 207, Jan Delay und Sido, Apache dem Festivalvolk ein.
So schön kann ein Freestyle Saison Auftakt sein! So schön sollten die Contests weitergehen.