Das 11. Freeride Filmfestival widmet sich dem Schönen vor der eigenen Haustüre – in so vielen Ländern wie noch nie: „shred@home & film@home“, aber nicht nur weil im Frühjahr 2020 alle dazu gezwungen waren!
2020 ist ein ganz besonderes Jahr für das Freeride Filmfestival (FFF) – und das betrifft gleich mehrere Aspekte. Erstens ist die Filmauswahl so international wie noch nie und gleichzeitig lokal verankert. Zweitens ist das genau im nachhaltigen Sinne des Festivals. Drittens führt die Tour neben Österreich, Deutschland und der Schweiz erstmals nach Italien. Viertens haben sich nicht nur die FFF-Besucher*innen an einen Umgang mit dem Corona-Virus gewöhnt, sondern auch die Veranstalter sind sich der grossen Verantwortung bewusst. Fünftens wird heuer erstmals das volle Potential der neuen Zusammenarbeit mit ABS/PYUA genutzt.
Es ist schon ein herausforderndes und irgendwie eigenartiges Jahr. Darüber sind sich auch die beiden Master Minds des Freeride Filmfestivals (FFF) einig. Doch Volker Hölzl und Harry Putz haben nie daran gezweifelt, dass es die Tour 2020 geben wird. „Uns war immer bewusst, dass wir uns an die sich ständig verändernden Bedingungen anpassen und dabei flexibel bleiben müssen“, erklärt Hölzl. „Selbstverständlich werden wir uns exakt an die offiziellen COVID-19-Vorgaben halten, aber wir wollen ganz dezidiert den Fokus auf die Freude, Begeisterung und das gemeinsame Erleben legen: am Sport genauso wie am Filmen und am Zusehen. Darum freut es uns besonders, dass wir heuer so viele internationale Produktionen im Programm haben wie nie zuvor, die noch dazu alle in den eigenen Backyards gedreht wurden.“
Auch Harry Putz ist von der Mischung und Thematik der gewählten Filme begeistert. „Die Produktionen vereint nicht nur der Slogan ‚shred@home & film@home‘, sondern sie zeigen auch eine Bandbreite an filmischen und kreativen Umsetzungen: vom stilvollen Ambiente- und Atmosphären-Film über die psychische Hardcore-Belastung in den Bergen zu Beginn des Corona Lockdowns bis hin zu Slapstick und einem kompletten Solo-Projekt.“ Worauf Putz ebenfalls sehr stolz ist: „Dass wir damit unsere Initiative ‚Freeride for Future‘, die wir vergangenes Jahr ins Leben gerufen haben, weiter vorantreiben. Damit wollen wir den Bewusstseinswandel und einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Lebensräumen fördern.“
Erster POW Film Award, erstmals Italien
Genau in diese eben genannte Kategorie fällt auch die Premiere des POW Film Awards, der in Kooperation mit Protect our Winters Europe verliehen wird. Der mit 1.000€ vom FFF ausgeschriebene Preis richtet sich an Freeride-Filme, die einen ausdrücklichen Beweis für aktives klima-bewusstes Handeln erbringen, ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, dass völlig auf maschinengetriebene Aufstiegshilfen verzichtet wird. Neben dem Preisgeld wird die siegreiche Produktion mit einer von einem Künstler angefertigten Trophäe und dem „FFF+POW Film Award Laurel“ ausgezeichnet.
Neue Partner, neue Destinationen
Hinter den Kulissen des Freeride Filmfestivals hat es ebenfalls eine Veränderung gegeben. Volker Hölzl und Harry Putz haben sich mit ABS und PYUA zwei der führenden Marken in der Freeride Branche als Investoren ins Unternehmen geholt. Die Strategie ist klar: Gemeinsam wird am steten Ausbau und der zunehmenden Internationalisierung der Tour gearbeitet.
Daher erwartet die Fans heuer auch eine Neuerung bei den Tour-Stopps. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz gastiert das FFF 2020 erstmals in Italien. Die genauen Daten für alle Destinationen sowie die jeweiligen Kinos finden Sie am Ende dieses Dokuments.
Auf den ersten Tourstopps in Andermatt, Zürich, Wolfurt, Garmisch-Partenkirchen, München, Wien und Innsbruck ist der FFF-Tross wie gehabt mit dem grossen Tourbus samt Athleten und Filmemachern unterwegs. Auf allen weiteren Stopps werden ein Moderator und teilweise einer oder mehrere der Akteure vor Ort sein und das Publikum durch die Filmauswahl führen.
Schweizer Liebe und Corona-Sinneswandel
Der Headliner des FFF 2020 ist die Produktion „From Switzerland with Love“. Hauptdarsteller ist Laurent De Martin, ein international renommierter Freeskier aus der Westschweiz. Er ist viel in der Welt herumgetingelt, nun lädt er Athleten aus Nah und Fern in seine Heimat ins Wallis ein, um dort die verschiedenen Terrains und Spielarten auszukosten. Laurents Zuhause sind die „Dents du Midi“ („Die Zähne des Südens“), sieben Dreitausender im französischsprachigen Teil der Schweiz. Das Ergebnis ist ein Freeskiing-Potpourri von Street bis Backcountry, mit einem fetten Gastauftritt des FFF-erprobten Mathieu Schaer. Präsentiert in absolut stimmiger, familiärer Atmosphäre und mit einem Soundtrack, der unter die Haut geht. Einen Film mit so viel „Freestyle“ hat‘s beim FFF schon lange nicht mehr gegeben!
Im österreichisch-deutschen Film „Metanoia“ rückt die COVID-19-Pandemie plötzlich ganz nahe. Wenige Tage vor dem Lockdown am Freitag, den 13. März 2020 bricht die Mountain Tribe Crew in die Ötztaler Alpen auf. Ziel ist eine alte Grenzhütte am Timmelsjoch. Dort will die Gruppe neben Skitouren und Big Lines auch die Grenzen von Freundschaft und Gesellschaft ausloten. Doch das Unterfangen wird zum Grenzgang der anderen Art. Statt lustiger Abende gibt es knallharte Diskussionen. Dazu intensiven Kontakt zu Polizei und den Familien zu Hause. Metanoia steht für einen zunehmenden Sinneswandel, der sich im Zug des Films bei den Athleten und dem Filmteam breitmacht. Die Kamera ist dabei immer on. Wird am Anfang noch gewitzelt und auf der Gitarre der Corona Blues gespielt, gesellt sich im Lauf der Tage bitterer Ernst unter die Truppe.
Im hohen Norden und den Tiroler Untiefen
Zwei Produktionen des FFF 2020 entführen uns weit hinauf in den Norden Europas. In „Fjörd Lines“ nimmt uns Snowboarder Runar Petur in seine Lieblingsgegenden in Island mit. Wie der Name verrät, geht es um die einzigartigen Fjordlandschaften Islands. Es sind spektakuläre Aufnahmen, die uns Filmemacher Víðir Björnsson zeigt. Gleichzeitig strahlen sie eine Ruhe und magische Verbundenheit aus, die fast zur Melancholie verleiten. Verantwortlich dafür ist vor allem der individuelle Style von Runar Petur, wenn er eins mit seinen Lines wird.
Mindestens ebenso individuell ist der Film „Billøs/Carless“ vom Norweger Andreas Køhn. Billøs heißt auf Deutsch sorglos, und carless (autolos) ist Andreas, weil ihm eine Reparatur für seinen PKW zu teuer kommt. Deshalb verzichtet er komplett auf diesen Luxus, steigt aufs Fahrrad um und tourt damit seit zwei Jahren in die Gebiete Bodø, Lyngen und Lofoten. Andreas Køhn ist ein Einzelgänger und ein bisschen ein Eigenbrötler ebenso. Das gibt er ganz offen zu. Dazu zählt auch sein Drang zur Reduktion von Emissionen. Dieser Film ist „simple & basic at its best“. Fast alles selbst gefilmt und ausser einer Fahrt mit der Fähre auf die Lofoten gibt es nur Muskelkraft. Andreas lässt sich weder von Regenfällen noch vereisten Unterlagen stoppen und schaut mit viel Selbstironie immer in eine bessere Zukunft: „Der nächste Monat wird grossartig. Der nächste Monat.“
Zu guter Letzt noch etwas höchst Satirisches. In „Der Tiroler und sein Piefke – Teil 2“ präsentiert Filmemacher Michael Bernshausen einen ewigen Klassiker aus den Tiroler Alpen. Ein Einheimischer, in diesem Fall Roman Rohrmoser aus dem Zillertal, und ein Deutscher, Felix Wiemers aus Hessen, üben sich in allerlei Verständigungsschwierigkeiten. Was die beiden verbindet: Skifahren auf höchstem Niveau. Die Grundlage für diese Skifilm-Persiflage bietet die erfolgreiche TV-Serie „Die Piefke-Saga“ aus den frühen 1990er-Jahren.
Bernshausen hat sich an diesem Klassiker orientiert und legt nun nach Teil 1 von „Der Tiroler und sein Piefke“ die Fortsetzung nach. Erneut zeichnet er mit einer starken Note schwarzem Humor ein Porträt der ewigen Hass-Liebe zwischen Österreichern und Deutschen. Wie ernst die sprachlichen und kulturellen Missverständnisse gemeint sind, soll das Publikum selbst entscheiden.
Tourdaten 2020
Schweiz
07.11. Andermatt, Konzerthalle
08.11. Zürich, Kosmos Kino
17.11. Lausanne, Pathé Les Galeries
18.11. Engelberg, Kursaal
19.11. Basel, Pathé Küchlin
20.11. Bern, Cine Bubenberg
Österreich
09.11. Wolfurt, Cubus
12.11. Wien, Gartenbaukino
13.11. Innsbruck, Leokino
22.11. Salzburg, Das Kino
23.11. Wels, Programmkino
24.11. Graz, KIZ Royalkino
25.11. Villach, Stadtkino
29.11. Schruns, Kulturbühne
Deutschland
10.11. Garmisch-Partenkirchen, Kongress
11.11. München, Alte Kongresshalle
15.11. Landshut, Kinopolis
16.11. Erlangen, Cinestar
17.11. Frankfurt, Metropolis
18.11. Berlin, Kino in der Kulturbrauerei
21.11. Düsseldorf, Cinestar
22.11. Köln, Cinenova
23.11. Stuttgart, Gloria
24.11. Tegernsee, Seeforum
25.11. Augsburg, Liliom
26.11. Neu-Ulm, Dietrich Theater
Italien
27.11. Bozen, Cineplexx
28.11. Schlanders, Basis
Details zu den einzelnen Filmen
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