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Big in the City 22

Lesezeit: 2 Minuten

Was für ein Spätsommertag! 20 Grad, Festivalstände und -düfte, generationenübergreifendes Gewimmel auf dem Gelände an der Oberen Au, Musik aus Zelten, auf der Bühne, Freestyle Qualifikationen auf dem Big Air, schön gemischtes Programm, ineinander übergehend. Die meistbesuchte Band war am Nachmittag 01099 aus Berlin.

Festivalstimmung kommt auf, als wir zum Veranstaltungsort fahren. Zu finden ist der Ort ganz einfach. Nur dem riesigen Gerüst für die Schanze folgen.
Gestern hat es noch geschifft, heute präsentiert sich Chur im Bilderbuchwetter. Zu Hunderten strömen so früh schon die vornehmlich jungen Besucher auf das Gelände zu. Einmal drin ist es wirklich wie ein Openair. Foodstände, Merch und Promotionsmaterial überall. Die Stimmung ist chillig, die Leute sind langsam am Aufwachen an diesem Samstagmorgen.

Für was sind wir nun hier? Snowboard oder Musik? Für Beides! Das Beste aus zwei Welten und das im schönsten Herbstwetter. Die Snowboard-Götter sind uns heutig gütig gestimmt. Wir staunen schon beim Warm-up der Boarder von den fetten und stylischen Tricks und können schon erahnen, was uns am Abend erwarten wird.

actionphotos.ch
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Nun steht aber die Musik im Vordergrund. Es spielen zum Aufwärmen nacheinander KT Gorique, 01099, Steff la Cheffe, Kraftklub.
Es gibt sogar Leute, die sind nur für eine einzige Band nach Chur angereist: 11090. Alles andere war dann sozusagen nur noch Beilage. Die Schweizer genossen den einzigen CH-Act mit Steff la Cheffe. Etwas lokal Couleur muss dann halt auch sein. Zumindest waren wir gut eingestimmt und ready für das Snowboard-Finale am Abend und das weiterhin bei bestem bündner Herbstwetter.

Um Punkt Acht Scheinwerfer auf den Big Air und die 8 Frauen und 10 Männer, die den 15.000 auf Platz eine Show liefern, die keine Sekunde langweilig ist. Und dabei geht es um Spitzensport und den Sieg des ersten FIS Weltcups der Saison. Den holen sich erstmals in Chur Reira Iwabuchi und Takeru Otsuka. Nach 2 von 3 Runden liegen sie souverän, fast uneinholbar in Führung. Reira Iwabuchi setzt mit ihrem Frontside 1080 Chicken Salad und 90 Punkten von den Judges noch einen drauf. Anders ihr japanischer Teammate Takeru Otsuka. Nach all den Drehungen über Kopf, zwei-drei-vier-Mal um die eigene Achse, was zeigt Tokeru als Glory Lap? Einen stylishen Method. So beschliesst er mit dem Klassiker des Snowboardens die Action auf der Rampe.
Das 3-Kontinente Podium füllen wie schon 2021 Anna Gasser als Zweite und Jasmine Baird als Dritte. Bei den Männern springt Nick Pünter als Dritter erstmals aufs Weltcup Podest und bringt das Schweizer Publikum damit an den Rand des Wahnsinns. Noah Viktor als Vierter lässt mit dem besten Ergebnis seine Fans und Team Germany jubeln.

Nach den Finals geht die Action nochmal voll ab, und zwar auf der Live-Stage nebenan. Deichkind geben alles zum Abschluss ihrer 2022 Festivaltour. Mit dem Gummiboot über die „Remmidemmi“-singende Menge endet die Bühnenshow und schickt Tausende happy in die Nacht.
Danke Chur. Das war ein genialer Anlass, die Mischung aus Sport und Kultur hat gepasst und es war auch eine perfekte Visitenkarte für die Bergmetropole am Rhein und den Snowboard-Sport. Se eingestimmt auf den Winter kann dieser nun kommen. Wir sehen uns hoffentlich nächstes Jahr wieder am 20. und 21. Oktober 2023.

Geschrieben von

Chefredakteur und Snowboarder seit 1985.

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